Delfinmütter singen ihren Kälbern ihren Namen im Mutterleib

Der Mensch ist nicht die einzige Spezies, deren Mitglieder mit ihren Babys im Mutterleib sprechen. Delfinmütter scheinen ihren ungeborenen Kälbern ihren eigenen Namen vorzusingen.

Forscher der University of Southern Mississippi haben herausgefunden, dass Delfinmütter ihren Babys direkt vor der Geburt und in den zwei Wochen danach einen „Signaturpfiff“ beibringen. Das sind Töne, die von den einzelnen Delfinen erzeugt werden und mit denen sich  die Tiere gegenseitig identifizieren können. Anscheinend soll es ein Teil eines Prägungsprozesses.

Die Kälber entwickeln mit der Zeit ihren eigenen Pfeifton, wobei in den ersten Lebenswochen die Mütter sich darauf konzentrieren, ihrem Nachwuchs ihren eigenen charakteristischen Ton beibringen.

Delfinpfeifen

Andere Studien hatten bewisen, dass Delfinmütter in den Tagen vor der Geburt und in den ersten zwei Lebenswochen des Kalbes mit dem besonderen Pfeifen beginnen. Manche Theorien  meinen dass, vielleicht die Mütter versuchen, ihre Babys dazu zu bringen, ihren eigenen charakteristischen Ton zu entwickeln.

Die Forscher nahmen insgesamt 80 Stunden an Aufnahmen aus den zwei Monaten vor und den zwei Monaten nach der Geburt eines des Delfins auf. Sie zeichneten die Mutter und das Kalb sowie auch fünf  der mit ihnen untergebrachten Delfine auf. Wichtig dabei war, die Geräusche der Artgenossen der Mutter aufzunehmen, um zu verstehen, ob die Kommunikation nur zwischen der Mutter und ihr kalb stattfand.

Den Namen der Mutter lernen

Die Aufnahmen zeigten, dass die vermehrten Pfeiftönen tatsächlich von der Delfinmutter verursacht wurde. Bereits zwei Wochen vor der Geburt begann sie mit der Steigerung ihres Pfeifens, so dass der Lernprozess möglicherweise beginnen könnte, als ihr Kalb noch im Mutterleib war.

Bis nach zwei Wochen nach nach der Geburt des Kalbes gab die Delfinmutter ihre besonderen Pfeiftöne in hoher Frequenz von sich, bevor sie damit nachlässt.

Überraschenderweise, produzierten die anderen Delfine der Gruppe in den ersten zwei Lebenswochen des Kalbes ihre charakteristischen Pfeiftöne nicht in einer hohen Frequenz. Doch nachdem die Mutter die Wiederholungen ihres eigenen Pfeifens eingestellt hatte, begannen die anderen Mitglieder der Gruppe, ihren eigenen Pfeifton in höherer Frequenz zu erzeugen, dass alles um zu verhindern dass, sich das Kalb die falsche Pfeifsignatur einprägt.

Normalerweise entwickeln Delfinbabys ihren eigenen Pfiff  erst im Alter von 2 Monaten, wobei der Zeitpunkt sehr unterschiedlich sein kann. Der Pfiff des Babys ähnelt sich in der Regel weder dem der Mutter noch dem der anderen Delfine in der Gruppe um mögliche Verwechslungen zu verhindern.

Diese Geräusche könnten auch bei andere Meeressäuger wie Belugawale auftauchen, aber es gibt noch keine Nachweise daruber.